Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Da hat der Micky Beisenherz einen wirklich schönen Witz gemacht. Dabei noch extrem offensichtlich, eigentlich seinem gewöhnlichen Publikum supergerecht, dank unkompliziertester Pointe und so wenig boshaft und grundharmlos, dass vermutlich beide Protagonisten aus der abersinnigen Analogiemechanik hätten entspannt darüber lachen können, wenn sie denn noch lebten. Halt, der eine lebt ja noch. Zumindest machen sie uns das Glauben, denn der knödelt zum Beweis seit zwanzig Jahren dieselbe Leier. Eine Art Frankenstein der Besinnungsunterhaltung, dem man stoßweise Strom zuführt, worauf der unrhythmisch aufzuckt und Gurgellaute ausstösst. Tja und schon dreht die semiwoke Kuschelcommunity durch. Semiwoke weil? Na, weil es auf die subjektiven Befindlichkeiten ankommt. Das muss schon passen. Bitte nicht außerhalb der Komfortzone. Wegen Barry oder Herbert? Egal. Die Blase gibt sich getriggert und in der Gruppe gestärkt, wie der Hemdenkragen nach einer Dose Hoffmanns Bügelfix. Sind das diese Enpörten? Nein, das sind die, die sich normalerweise über die Empörten empören: das sind die Selbstgerechten, die sich nicht entblöden wollen, mit Entfreundung zu drohen, als würde sich die Erde aufhören zu drehen für ihr Fünfpfennigeingeschnapptsein. Der 'Dramatic Exit' - das Las Vegas der Wurstigkeit. Liebe Leute, Humor funktioniert nicht, wenn ihr an ihm herumschnitzt, -stutzt und -stümpert, wie der Doppellinkshändige mit dem stumpfen Kindertaschenmesser bei dem Versuch, Michelangelos David nachzubilden. Das Diktat der Schlichtheit hat keine Perspektive. Ich fands lustig im Augenblick. Diesmal. Mehr kann das nicht, mehr soll das nicht, mehr muss das nicht. Eure lächerlich aufgesetzte Pietät könnt Ihr Euch getrost hinter den Offen stecken.

PS: ich dachte ja zuerst noch bei der Motivwahl, jetzt kommt so ein banaler Kalauer zur Transskription in Sachen Einmessung primärer Geschlechtsmerkmale ins Anglerlatein alter weisser CIS-Heten, aber dann das …

PPS: Pisa ist noch geprahlt!