Wenn‘s klemmt.

Kennt Ihr das? Es gibt Leute, zu denen hat man einfach eine gestörte Schnittstelle, obwohl man grundsätzlich ähnliche Themen zu pflegen scheint? Man will gerne in Frieden mit denen auskommen, weil man sich tatsächlich immer mal wieder begegnet, ob virtuell oder physisch, sucht allerdings auch keinen direkten Kontakt mehr aus stets anwachsenden Antipathien für die wiederkehrend irgendwie zwanghaft eingespielten Misstöne und Missstimmungen. Dabei fragt man sich durchaus von Zeit zu Zeit, ob man selbst nicht vielleicht doch manchmal einfach zu empfindlich reagiert, um sich dann aber mehr oder weniger regelmäßig bestätigt zu finden, dass der grundsätzliche Respekt vor dem notablen Know-How zunehmend schwindet durch das alberne Gereibe und Gefrotzel. Unter Freunden und Kollegen macht man da ja gerne mit, weniger bei Menschen, mit denen die positiven Seiten eines Kontakts bislang eher unbespielt blieben und mit zunehmender Gewissheit zu bleiben scheinen.

Die Kategorie „pain in the ass“ wäre viel zu groß. „Entfreunden“ zu kleinlich und für ein „Blockieren“ reicht es auch lange nicht. Nicht einmal das.

Es ist vielmehr wie mit dieser einen entfernten, hässlichen Tante mit dem Pickel auf der Nase, die man immer wieder mal auf der einen oder anderen Familienfeier trifft. Die eigentlich ganz coole Sachen macht, aber auch ständig zu tief ins Glas schaut und dann ihre selbstbezogenen Unzufriedenheiten an anderen abzuarbeiten trachtet, weil sie sich damit besser zu fühlen glaubt.

Warum ich darüber so viele Worte suche? Möglicherweise, um darunter die Verhältnisse zu reflektieren und festzustellen, dass es schade ist, Menschen die nun wirklich interessante Dinge tun, nicht mehr begegnen zu wollen, weil man einfach kein normales Gespräch finden kann und sich bei jedem „letzten Versuch“ ein weiteres erwartetes Vorurteil wie selbstverständlich bestätigt. Möglicherweise ist es ja auch die eigene, inzwischen zu erfüllende Erwartung, die langweilt. Die „self fulfilling prophecy“. Vielleicht.