Haben wir hier nicht genug Probleme?
Wenn auf jede Nachricht aus der ganzen, aus dem Ruder laufenden Welt in den sozialen Medien, zwanghaft ein "haben wir hier nicht genug Probleme" reflext wird, ahnen wir, dass wir es mit dem mantragleich, inflationär gezauderten "ceterum censeo ..." der abgehängten, cordbehüteten Gesinnungshausmeister zu tun haben, auch wenn die nicht unbedinfgt so aussehen müssen. Heute treten diese Leute unscheinbarer in ihrem "Fashion-Outlet"-Camouflage an, es ist wieder da und mitten in der Gesellschaft, und doch lässt sich mit den typischen Floskeln kinderleicht Witterung aufnehmen: "Staatsfunk", "Meinungsfreiheit", "rotgrünversifft", "der Habeck" ... spätestens mit der Empfehlung, erst einmal vor der eigenen Haustür kehren zu sollen, lohnt es sich nicht weiter, den Nebenkommentarstrang zu verfolgen.
Hier beginnt das reaktionäre Bullshitbingo aus Phrasen, Sophismata, Whataboutism und schlichten Falschbehauptungen. Die Rhetorikschleifen sind eine Beleidigung für jeden wachen Geist. Der sich ständig wiederholende Vortrag der reflexionsfrei verinnerlichten Agenda sorgt für inflationär aufrollende Fußnägel: kann es wirklich sein, dass diese Leute so borniert und zugleich verblödet sind? Nein, es ist noch schlimmer. Dunning Kruger at it's worst.
Aber auch der ständig postulierte Wunsch der Moderateren, die Abgehängten so nachsichtig wie masochistisch, so lange mit Fakten zu füttern und penetrieren zu wollen, bis diese austherapiert einknicken, ist kaum mehr als eine menschlich fromme Hoffnung auf Wunderheilung. Glaubt Ihr daran? Die Schwurbellobotomierten sachlich mit Fakten zu greifen, kommt dem Versuch gleich, eine streuende Tumorerkrankung mit Bachblüten aufhalten zu wollen. Eigentlich will man ja nicht resignieren, es spricht nur wenig für Aufhellung.