„Rotbraun ist die Schwafelnuss“

„Rotbraun“ ist ein alarmierendes Signal und das nicht nur bei der Stuhlprobe. Beides stinkt. Man könnte Hallervorden ja immerhin zugute halten, dass seine regelmäßigen Ausfälle geriatrischer Natur seien, schließlich eifert er in puncto Bühnenjubiläum inzwischen Johannes Heesters nach, der sich zum großen Glück aller, als einstiger Goebbelsgünstling zuletzt auf das rhythmische Abstottern banaler Liedchen beschränkte, um damit wie einst das exotische Fabeltier von Heinz Sielmann präsentiert zu werden - „liebe Freunde“ - oder die dicke Frau mit Bart, zwei Köpfen und drei Beinen im Panoptikum des abgerockten Wanderzirkus.

À propos „beschränkte“, „beschränkt“ ist ein gutes Stichwort. Mir seinen N- und Z-Witzeleien holt er sich den ebensolchen Respekt bei denen ab, die immer schon wussten, dass „man hier gar nichts mehr sagen“ dürfe.

Zuletzt konnte Hallervorden schon bei den notorischen Judenhassern punkten, als er sich nach dem horrenden 7. Oktober 2023, als Hamasschergen, aber auch jede Menge zivile Mordbrenner aus Gaza in Israel einfiehlen, um im Blutrausch mehr als 1.200 Juden, Babies, Kinder, Jugendliche, Greise, bestialisch zu misshandeln, zu vergewaltigen und ganze Familien abzuschlachten, nicht entblöden mochte, das Grauen in Schuldumkehr zu relativieren, um in einem infantilen Gedichtchen, dass er zusammen mit seinem Spießgesellen, dem einschlägig bekannten Dieter Dehm verfasst hatte, Israel augenblicklich als Apartheitsstaat zu denunzieren und als Völkermörder zu diffamieren. Empathielos, manierenfrei, widerlich.

Hallervorden beruft sich immer gerne auf seine Meinungsfreiheit und verwechselt diese mit dem absurden Anspruch, Fremdenfeindliches, Misogynes oder Antisemitisches widerspruchslos defäkieren zu können. Damit erntet er natürlich kalkulierten Applaus bei der leider weiter zunehmenden Zahl jener, die sich hier bereits in einer Diktatur wähnen, weil sie keine Minderheiten mehr ungestraft diskreditieren können, oder ihre pathologischen Querschwurbeleien noch keinen ganzheitlichen Anklang finden wollen und keinen „Volkssturm“ nach sich ziehen.

Sie hatten Hallervorden schon immer gern, weil ihr Humorverständnis und die intellektuellen Kapazitäten mit „Palim-Palim und der Flasche Pommes-Frites“ bereits bis an die Grenzen und darüber hinaus ausgelastet waren und er es heute noch hochbetagt tatsächlich immer wieder schafft, unbelehrbare Altlinke wie blaune Kameraden gleichermaßen zu bedienen. Hallervorden macht „das Hufeisen“. Schützt ihn bitte vor sich selbst und uns am besten gleich mit. Stattdessen wird er aber ungeschnitten ausgestrahlt zur besten Sendezeit. Auch das ist ein Zeichen.

PS: Die Kommentare unter dem Originalbeitrag, machen den Thread zur „rechtskonservativen“ Schützenfestlatrine. Wer diese Tür aufschlägt, muss feststellen, dass man Bildungsphobie riechen kann. Der Kreis zum Stuhltest schließt sich. Aber immerhin wird auch belegt, dass hier ganz offenkundig jeder ungestraft alles sagen kann, was ihm gerade durch die Denkerbse huscht. Wenigstens das. Und dass man Toilettenpapier besser nicht beidseitig verwendet weil es halt doch „abfärbt“.

Bruno SchulzComment