"vom Herbst"
Der Herbst hebt an 
in der samtigen Wärme  
des schwindenden Sommers,  
der manchmal noch aufheult.  
Wie ein alter Jagdhund,   
kraftlos, heiser und  
in Erinnerung daran,  
was einmal war.  
Nebel streicht sich dünn  
auf Fluss, Wald und Wiese  
wie der Honig aufs Brot.  
Und in den Gärten steht die Ruhe,  
zwischen hitzebleierner Lähme  
und erfrierender Stille.  
Die Luft ist schon frisch  
und die Nase noch voll von Frucht.    
Das Grün wird zu gelb, orange  
dann rot, braun und zu Erde.
Collage in sanfter Melancholie.  
Eine Perlenkette Augenblicke.
Ein Draussen in Bewegung.  
Rotwangig, atmend, beherzt.  
Der Frühling in Umkehr,  
die Dinge verbindend.
© November 2018
 
          
        
      