déja vu

20200728_BusGrönhöj.jpg

Heute am frühen Morgen steht am Strand von Grønhøj ein alter, unaufgeregter VW-T2-Hippiebus im Starkregen, so wie ihn meine Mutter ihn zehn Jahre lang gefahren ist von den Sechzigern bis in die Siebziger. In Grün statt in Rot, aber eben sehr original mit Gebrauchsspuren und auch keines dieser albern überrestaurierten Schmuckstücke, denen alles echte Leben abgeht. Aus ihm heraus sprang eine junge Familie, Eltern und zwei Kinder, flitzten voller überbordender Lebensfreude über den klatschnassen Sand ans Meer und in die Brandung. Sechzehn oder siebzehn Grad mag die jetzt haben. Vielleicht achtzehn. Egal. Die Luft ist ja auch nicht kälter. Immerhin. Klassisches Dänemarkwetter, denn da ist ja auch immer wieder Sonne und Licht und Luft. Und Weite. Für die Seele.

Als ich 5 Jahre alt war, sind meine Eltern mit meiner jüngeren Schwester und mir für mehrere Wochen mit dem roten Bus durch Skandinavien bis in den hohen Norden Norwegens gereist. Auch wir haben an Stränden genächtigt und haben uns morgens in die Wellen gestürzt. Es war der gleiche Sommer. Vor fünfzig Jahren. Ich fühle das nach. Jetzt, in diesem Augenblick. Und es ist immer noch da.

Bruno SchulzComment