Leberwürste.

Derzeit liest man vor allem in den von massivem Auflagenschwund betroffenen Printobjekten von der "Whistleblowerin" Frances Haugen als einer Johanna von Orléans der freien Medien. Feuer und Schwert bleibt sie jedoch zunächst weitgehend schuldig. Denn wenn man nur ein bisschen tiefer einsteigt, reibt man sich verdutzt die Augen über den verblüffenden Mangel an Erkenntnisgewinn und an Entrüstungspotenzial aus den vorgetragenen Punkten und den albernen Artikeln im Sujet. Dass Social-Media-Unternehmen keine gemeinnützigen Freundschaftsdienste sind, sollte sich inzwischen selbst bei den allerdenkunbegabtesten Zeitgenossen herumgesprochen haben, da muss man sich nicht albern aufplustern. Natürlich wollen und müssen die Gewinne erzielen. Und es erstaunt auch kaum, dass da manipuliert wird. Wahrscheinlich nicht einmal so dreist wie bei den Verlagen mit ihren Zeitungen und Zeitschriften und den lächerlich bizarren Auflagen- und Reichweitenmärchen. Kommunikation verändert sich. Face it. Die Empörungsleberwurst steht Euch nicht. Denkt endlich disruptiv.

Bruno SchulzComment