„the most remote“

„the most remote“, aber was heisst heute noch abgelegen?

Schon seit Jahrzehnten bin ich fasziniert von abgelegenen Gesellschaften. Ob es dabei um das kleine, exotische Himalaja-Königreich Mustang geht, das heute zu Nepal gehört, die Südseeinsel Satawal mit ihren Navigatoren oder eben „the most remote island of the world: Tristan da Cunha“, auf halber Strecke zwischen Afrika und Lateinamerika im stürmischen Südatlantik. Früher habe ich mir mühsam jede erreichbare Literatur zusammengeklaubt in den Sprache, die ich halbwegs lesen und verstehen kann. Heute hat man fast das Gefühl, man sitze mit am Tisch bei Tee und Kuchen, wenn die Verantwortlichen des Tristan da Cunha Post & Tourism Direct regelmäßig von den Vorkomnissen auf der Insel und ihren 243 Einwohner (im Mai 2021) berichten, die man inzwischen fast alle zu kennen glaubt, oft noch flankiert von aktuellen Lichtbilddokumenten. Gepriesen seien das Internet und die sozialen Medien, die mich und meine Phantasie schon am frühen Morgen mit solchem Futter versorgen.

Bruno SchulzComment