Von "falschen Freunden".

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Eben befand ich mich in einer Diskussion zur aktuellen Israelhasskampagne des Unileverwurmfortsatzes Ben&Jerry im Thread eines Bekannten, als unvermeidlich ein pseudolinker Salonnachbeter der Hamasnarrative um die Ecke kroch, um seine ewiggleichen Leerformeln mantraartig auszugießen, wodurch sie auch in gesteigerter Frequenz weder sachlicher, noch wahrer werden wollen. Um seine ultimative Korrektheit, seine unbedingte Authentizität, und seine Wokeness noch zu unterstreichen mochte er das Gewicht seiner Aussagen und seine lauteren Absichten mit seiner „Freundschaft zu Juden belegen“. „Ah, die Nummer mit den Fahrradfahrern“, dachte ich laut, „Erich Maria Remarque … der schwarze Obelisk“. Doch es kam noch härter.

Der junge Diskutant ist neben den üblichen Verdächtigen, die er kaum mehr als nur vom Namen kennen kann, mit „Neturei Karta“ persönlich befreundet. Das ist allerdings keine hübsche Kommilitonin jüdischen Glaubens, sondern eine Art Sekte, die sich für die Wächter der Stadt Jerusalem halten. Die Herrschaften lehnen aus dem einen oder anderen spirituellen Spleen heraus Israel als Staat konsequent ab, von dem sie sich aber gerne alimentieren lassen, um dafür lieber mit Antisemiten und Holocaustleugnern zu paktieren. Es ist dokumentiert, dass Neturei Karta regelmäßig Geld von der PLO wie der Hamas bezogen hat und sich sogar nicht entblöden mochte, mit der Hisbollah zu paktieren und 2006 auch noch die Holocaustleugnerkonferenz von Teheran per Teilnahme zu adeln. Zudem lassen die Herrschaften keinen Al-Quds-Hassfolkloreumzug aus und marschieren konsequent in erster Reihe mit. Bekiffte Lämmer, die gemeinsam mit ihren Metzgern demonstrieren, um ihre Weiden endlich mit Schlachthäusern zu bebauen. Mehr über diese Leute ist leicht zu googlen. Und nein, das sind keine orthodoxen Chassidim, sondern Litauer in der Tradition des Gaon von Wilna. Sektierer eben.

Es spricht für Israel, sich um Menschen mit derart pathologischen, suizidalen Verhaltensmustern zu kümmern, wobei sich nicht erst inzwischen einiger Widerstand regt. Es bleibt ein ausgezeichnetes Zeugnis für die einzige pluralistische Demokratie in diesem Umfeld, genau solche Dinge auszuhalten.

Es spricht weniger für den Diskutanten aus dem beschriebenen Kommentarstrang, sich mit solchen Freunden zu schmücken, um seiner Rechtschaffenheit Ausdruck zu verleihen. Es geht also um nicht weniger als die Abschaffung Israels. Ein Antisemit. Das darf man wissen und man darf ihn auch so nennen.

PS: In der Medizin ist der "falsche Freund" übrigens die Bezeichnung für den unfreiwilligen Stuhlabgang, der durch eine sensorische Störung des Analbereichs bedingt ist. So ist der Patient nicht in der Lage, zwischen einer Defäkation und dem Abgang eines Flatus zu unterscheiden. Passt irgendwie, oder?

Bruno SchulzComment