aus neuen Kolonien ...

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Deutschland ist mit heute 83 Millionen Einwohnern nicht eben untervölkert, die Zahl hat sich in den letzten 150 Jahren ziemlich exakt verdoppelt. Ist das viel? Ist das wenig? Keine Ahnung, ich bin kein Experte. Es fühlt sich jedenfalls nicht eben wenig an. Jetzt möchte der Chef der Agentur für Arbeit, Scheele noch einmal neben den Asylsuchenden 400.000 zusätzliche Leute pro Jahr in sein Reich holen. Nebst ihren Familien selbstverständlich, die allesamt einer neuen Infrastruktur bedürfen. Facharbeiter wohlgemerkt. Leute die, falls es sie gibt, an anderer Stelle fehlen werden. Eine in meinen Augen perfide Ausdrucksform eines wachstumsgetriebenen Neokolonialismus, der nicht davor zurückschreckt, Strukturen an fernen Orten zu zerstören, Familien auseinanderzureissen, Menschen zu entwurzeln. Und wo sollen diese Facharbeiter bitte tatsächlich herkommen? Wo sollen sie ausgebildet worden sein? Und wenn sie tatsächlich gut ausgebildet sein sollten, warum sollen sie ausgerechnet nach Deutschland kommen wollen, um hier bei schlechtem Wetter in noch schlechter bezahlten Jobs als Pflegekraft oder Kurierfahrer drei Stellen zeitgleich annehmen zu müssen, um einigermaßen über die Runden zu kommen in Städten, deren Wohnraum unerschwinglich bleibt? Es ist wohl überfällig, über das eigene Gesellschaftmodell, über Bildung, Wirtschaft und vieles mehr ernsthaft nachzudenken. Das Plündern fremder Ressourcen kann dabei in keiner Disziplin einen erstrebenswerten Dauerzustand darstellen. Oder?

https://www.spiegel.de/.../arbeitsagentur-chef-detlef...

Bruno SchulzComment