über Trauer.

Die Trauerrednerin Louise Brown hat völlig recht, wenn sie für sich statuiert, dass sie lange Zeit einem Irrtum aufgesessen sei, Trauer überwinden zu müssen.

Das stimmt, man kann Trauer ebenso wenig überwinden, wie man sich selbst überholen kann oder sich seines eigenen Schattens entledigen.Es sei denn, man macht das Licht aus. So oder so und auch analogisch für immer.

Man kann sie vielleicht unterdrücken, möglicherweise ausblenden, ignorieren, ein- oder wegsperren. Doch besser richtet man ihr einen offenen Raum ein in seinem Gebäude.Trauer ist wie der Welpe, der nicht allein sein kann und darum verschlossene Türen zerkratzt. Was sich noch verschlimmert mit der gefühlten Zeit. Exponentiell. Besser, mal lässt diese Tür geöffnet und geht um miteinander, wenn nötig, wenn Zeit gebraucht wird und Zeit dafür ist. Allein die Zeit verändert vieles, wenn man sie denn lässt. So kann sich die Trauer dann irgendwann auch wie von selbst zurückziehen. Man kann das üben.

Der österreichische Sänger und Autor Peter Horton hat einmal notiert: „Trauer als Zustand verwundet.

Trauer als Prozeß vertieft.“ Das gefällt mir und trifft es ziemlich gut für mich.

Und das Gebäude? Das ist die Liebe, in der wir leben, wenn wir sie anzunehmen bereit sind.

motiv: cocoparisienne / pixabay

Bruno SchulzComment