Auslöschung

Die wahllose Exekution unbewaffneter Zivilisten, die Vergewaltigung von Frauen und Kindern und die zahllosen Demütigungen Wehrloser werden immer wieder als Fahrlässigkeiten, demnach als Verschuldensform deklariert, bei der es um eine Außerachtlassung von Sorgfaltspflichten geht.

Das soll ausblenden, dass jede Vergewaltigung, jeder Mord und jede Folterung vor allem die Folge eines Prozesses subjektiver Entscheidungsfindung, also individuellen Ermessens war und ist. Eine Entschuldung des Einzelnen.

Und eigentlich geht es um jede systematische Entmenschlichung als Erfolgsmodell militärischer Strategien, um Beherrschung, Unterdrückung, um Auslöschung durch Terror, rücksichtlose, primitive, rohe Gewalt. So alt vwie die Geschichte kriegerischer Auseinandersetzungen selbst. Und nein, es gibt dafür weder Entschuldung, noch Entschuldigung.

Auch die Täter haben Großmütter, Mütter, Schwestern, Frauen, Freundinnen, Schwägerinnen, Tanten, Cousinen, Nichten und Töchter. Projizieren können sie nicht?

Bruno SchulzComment