Moderne Sklaverei

Steinmeier verlangt also einen Pflichtdienst für junge Menschen, den er selbst nie leisten musste. Warum nicht gleich die Erntehilfe? Die Debatte um einen Wehrdienst hat er ja auch schon neu entfacht.

Ich weiß wovon ich spreche, denn ich habe 20 Monate Zivildienst in der Krankenpflege abgedient und die musste ich mir auch noch aufwendig per Gewissensprüfung ertrotzen. Ich möchte nicht behaupten, dass mir der Dienst menschlich nichts gebracht hätte. Allerdings wäre es auch ohne ihn gut gegangen. Ich wäre lieber gereist und hätte mich in dieser wichtigen Phase der Orientierung beruflich in meinen eigenen Themen ausprobiert. Das hätte mir sicher die eine oder andere, spätere Fehlentscheidung erspart.

Dienst an der Gesellschaft leiste ich auch so seit Jahr und Tag. Ich zahle seit 30 Jahren alle Abgaben ohne großes Murren, habe selbst noch keine Leistungen in Anspruch genommen und bin seit 21 Jahren zudem Arbeitgeber, der sein Team auf eigene Last vollständig und Vollzeit auch durch Corona jongliert hat. Das wurde mir am Ende natürlich nicht gedankt, sche1ß drauf, aber es ist sicher gut für's Karmakonto und die eigene Überzeugung. Zehn Jahre Engagement in Projekten der internationalen Entwicklungshilfe in Afrika und Asien runden mein Bild von gesellschaftlicher Teilhabe möglicherweise ab.

Mein Fazit nach dem biographischen Sermon? Ich halte überhaupt nichts von solchen "Pflichten". Schon gar nicht aus einer offensichtlichen Misswirtschaft Kohl/Schröder/Merkel heraus, zu deren Entourage Steinmeier selbst zählt. Natürlich auch auf Kosten der Eltern, klar. Der verplant jetzt schon die nächsten Generationen für die eigenen Pfründe und die seiner Amigos.

Ekelhaft!

Bruno SchulzComment