Da haben wir den Salat.

Es reicht also nicht, dass sie die wunderschöne Erde sehr bald endgültig ruiniert haben werden, nein, jetzt müssen sie auch noch wertvolle Ressourcen dabei vergeuden, mit ihren Penisprothesen durch den Raum zu strolchen und dort selbständig unbewohnbare Steinklumpen als Besiedlungs- und Ausbeutungsoptionen in Augenschein zu nehmen, weil es gegebenenfalls irgendwelche Claims abzustecken gäbe, was einen unrühmlichen Wettlauf in Gang gesetzt hat und die übliche Verdächtigen zum Schwanzvergleich in den Ring zitiert.

Ich spreche wohlgemerkt von der bemannten Raumfahrt zu Mond, Mars und Co. und nicht von der erdumspannenden Satellitentechnik, die neben einer Menge militärischem Wahnsinn noch mehr nützliche, zivile Aufgaben erfüllt.

Im Artikel geht es um die Ernährung von Astronauten. Im ersten Schritt für vornehmlich männliche Raumreisende, denen man fades Hasenfutter auftischen mag als eher suboptimales Ergebnis langer Forschungsreihen. Nicht einmal, sondern hunderte Mal. Was ist denn das für eine grauenvolle, freudlose Perspektive, möglicherweise über Jahre mit den immergleichen, nerdigen Geschlechtsgenossen eingesperrt zu sein, das Leben am seidenen Faden - mal ehrlich: wer hat „der Marsianer“ gesehen? Ist das etwa super? - kein Spätburgunder, keine intergeschlechtlichen Leibesübungen, keine mitternächtliche Spaghettata, kein Versacken an der Theke mit netten Menschen einfach so. Nix Familie. Ohne Basset Hound. Stattdessen mindestens zweimal zweihundertsechzig Tage Stubenarrest auf engstem Raum, von wegen „unendliche Weiten“. Auf quälend andauernder, spassbefreiter Klassenfahrt - sie nennen es Abenteuer - mit den schlimmsten, sauertöpfischen Fünfzehnpunktepollunderheinis aus dem Physikleistungskurs, denn solange würde es dauern, wollte man heute zum Mars reisen und zurück. Wenn denn mal alles gut geht. Was für ein freudloses Horrorszenario. Da haben wir den Salat. Sprichwörtlich. Und da ist noch keiner krank geworden. Physisch oder psychisch. Denn Aussteigen ist nicht, aus der Nummer gibt es kein Entkommen.

Schon melden sich im Thread zum Originalbeitrag erwartungsgemäß die üblichen ersten modernen Suffragetten mit dem wütenden Statement, die ganze Nummer sei anachronistischer Sexismus, weil wieder mal nur für Männer entwickelt würde. Mal ehrlich Ladies? Ihr seid tatsächlich angefressen, weil ihr nicht mit den Pickligen auf eine solche Tour gehen dürft? Vorerst? Bei Wasser ohne Brot? Wie traurig. Seid Ihr eigentlich noch zu retten?

Am besten aber finde ich die Idee von Weltraumreisen jenseits des idiotischen Alltourisnus für egozentrische, steinreiche alte Säcke. Nein, als Option, weil die Erde mit weit mehr als sieben Milliarden Menschen bereits überfüllt sei? Was soll das bitte für eine Lösung sein? Erst Erde ruinieren, dann Abflug? Wieviele Leute werden denn in absehbarer Zeit in diese Kapseln passen und wer soll das bitte sein? Nicht mal ein Reisebus. Von wegen Enterprise, Nostromo oder Todesstern. Und vor allem: die sollen ja nicht nur die Erde verlassen, sondern die müssen ja auch noch irgendwohin. Um da genau was zu tun? Leben mit Ressourcen, die sie von der Erde mitnehmen in rein künstlichen Verhältnissen? Das ist ja supertoll. Nicht. Was bitte ist das Ziel ohne Werbesprech, sondern in erwartbarem Alltag bei klarem Verstand. Machen was möglich ist? Versucht das doch lieber mal hier. Es gäbe genug zu tun.

Bruno SchulzComment