Einen noch hinterher ...

Ein begnadeter Kicker hat von seinem Recht auf Ableben Gebrauch gemacht und dass der Mann Fußball spielen konnte, ist wohl unbestritten. Die das bezweifeln sind oft die „Fernsehtrainer“, die diesen Sport nur mit einem Bier in der Hand erlebt haben. An seine Dribblings darf man sich erinnern und auch an seine Unverfrorenheiten, als er den Lauf dazu hatte. Und die Hand zur rechten Zeit am rechten Ort. Privat kannten ihn vermutlich die wenigsten unter uns, es dürfte also den meisten schwer fallen, ein halbwegs authentisches Bild nachzuzeichnen. Sicher hatte er seine Abgründe und seine Abstürze. Und warum auch nicht, er ist ja nicht als spiritueller Moralwächter angetreten oder zum eleganten, tiefensachkundigen Beweis komplexer mathematischer Formeln. Ob er menschlich ein Arsch war? Keine Ahnung. Das ist mir auch ziemlich Wurscht, ich habe ihn gern spielen sehen. Und für meinen persönlichen Faible für Yellowpressgeschichten zwischen Camorra und kolumbianischem Hochlandschnupfen, mag ich mich auch nicht entschuldigen. Alles in allem hat mich Diego Armando Maradona blendend unterhalten. Dafür muss ich ihn weder überhöhen, noch verteufeln. RIP.

Bruno SchulzComment