14. Januar • Afghanistan

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14. Januar 2021

Heute vor achtzehn Jahren konnten mit einem Sieg über die Taliban in Kabul, erstmals wieder Mädchen nach fünf langen Jahren eine Schule besuchen. 

Hier bei uns hört man oft Gemaule wegen Hausaufgaben, dort sind die Kinder glücklich, wenn sie überhaupt welche machen dürfen.

Der deutsche Pädagoge Lorenz Kellner meinte:
„Eine gute Schule macht bald eine gute Gemeinde.“

Sein Bonmot ist heute mehr als einhundertfünfzig Jahre alt. Und es bleibt doch immer richtig und wahr.

zum Motiv: Das entstellte Gesicht der Aisha Bibi wurde zum Symbol der grenzenlosen Grausamkeit in Afghanistan: der gewalttätige Ehemann hatte der Neunzehnjährigen mit ausdrücklicher Erlaubnis seines Taliban-Kommandeurs Ohr und Nase abgeschnitten, weil sie nicht korrekt in seiner Spur lief. Die kalifornische „Grossman Burn Foundation“ setzt sich mit kostenlosen Operationen für Frauen ein, die unter häuslicher Gewalt gelitten haben und ermöglichte eine Rekonstruktion von Aisha Bibis Nase in den USA im Jahr 2010. Womit allerdings leider nur die „kosmetischen Herausforderungen“ gelöst wurden, denn natürlich verlangte der Ehemanns inzwischen ein anderes Mädchen aus Bibis Familie als Ersatz, zum Beispiel die zehnjährige Schwester. Kein Problem für ihn, denn schließlich ist sie in seinem „Kulturkreis“ bereits mit neun Jahren heiratsfähig und schließlich wurde er ja auch seiner Ehre beraubt.

Das grausame Dokument rustikaler Talibanfolklore im Umgang mit Mädchen und Frauen auf dem Cover des "Time Magazine" sollte provokativ darauf hinweisen, was zu erwarten sei, wenn die internationalen Truppen aus Afghanistan abzögen. Einige internationale Premiummedien konnten sich selbstverständlich nicht entblöden, das zu kritisieren.

Bruno SchulzComment