"SOJARIME" und die "eierlegende Wollmilchsau"

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Heute habe ich nach einer "eierlegenden Wollmilchsau" gesucht und diese zauberhafte Illustration der Grafikerin Claire Adele aus Devon(www.claireadele.com) als Sucherergebnis "geschenkt" bekommen. Ein Besuch ihrer Seite lohnt ganz unbedingt. Ich liebe das Internet auch dafür, dass man darin so wunderbar seine Zeit verbrennen kann, während man gerade etwas schreibt und zu googlen beginnt, weil man das bildlich zu verstärken trachtet, um dann einen ungesuchten Schatz zu heben: et voilà.

Eigentlich ging es mir ja um "SOJARIME". Das ist kein Streichfett für Veganer und auch keine geschäumte Kaffeespezialität für ebendiese vom prenzelberger Kiez. "SOJARIME" ist ein Sammelbegriff, das "schweizer Offiziersmesser" der Unterdrückten und steht nach Phantasie und Eigentraumdeutung des umstrittenen Aktivistenjournalisten und Stigmatainkubators Malcolm Ohanwe für eine “Schwarze, Osteuropäische, Jüdische, Asiatische, Roma-/Sinti, sonstige Indigene, Muslimische, anders Ethnische Person”. Ungefragt selbstverständlich. Denn die meisten ließen sich vermutlich eher ungern vereinnahmen von einem Missionar in eigener Sache, der dafür keine kulturelle Appropriation scheut, die er bei anderen so gerne kulleräugig zu beklagen weiß.

Richtig, Ohanwe ist der festangestellte Mitarbeiter des öffentlichrechtlichen Bayerischen Rundfunks, der sich kürzlich nicht entblöden mochte, die mehr als viertausend Raketen aus Gaza als feurige Hilferufe des unterdrückten palästinensischen Volkes gegen das sie unterdrückende Apartheitsregime zu verklären. Gemeint war damit wohlgemerkt Israel und nicht die Hamasregierung.

Auf einem gebührenfinanzierten Reportagetrip ins westafrikanische Mali wunderte er sich über die vermeintlich niedrigen Covid-Inzidenzen, woraus er statt der faktisch homöopathischen Testangebote lieber herleiten mochte, was man dort im Gegensatz zu hier richtig mache und erfreute sich an der so sorglosen wie exzessiven Partyszene von Bamako, als wenn es kein Morgen gäbe. Dass es für viele dieser Menschen tatsächlich kein Morgen gibt, blendet der Vielreisende mit dem großen ökologischen Fußabdruck lieber aus.

Nach meinem kleinen Exkurs nun also zurück zu "SOJARIME": die Abkürzung ist eine Mutation von SOJARM, SOJARIM und SOJARME und wird zudem selbstverständlich gerne auch als Hashtag verwendet.

Ob diese Begriffe außerhalb der Woke-Blase in den mehr oder weniger sozialen Medien an Bedeutung gewinnen können, oder sie Auswüchse der inflationär gesellschaftsspaltenden Fieberträume des Autoren bleiben, ist gelassen abzuwarten. Vielleicht ist es doch besser, den Menschen ihr individuelles Selbstverständnis zu belassen und dafür zu sorgen das zu schützen, als sie im Größenwahn typisieren zu wollen nach Kröpfchen und Töpfchen. Denn das führte bekanntermaßen noch nie zu etwas Fruchtbarem.

Screenshot: claireadele.com

Bruno SchulzComment