Hic sunt dracones.

Soeben lese ich bei einem Freund, dass 85 Prozent der Weltnachrichten bei uns mal eben so einfach durchrutschen. Das ist vermutlich ein gefühlter Wert, denn wie sollte sich das auch messen lassen. Schön ist es natürlich trotzdem nicht, aber es verwundert mich auch nicht sonderlich. Und by the way: wieviel Ahr war denn in Pakistan? Klar, dieser müde whataboutism macht es nicht besser, keine Frage, aber vielleicht verständlicher. Und wieviele Büros unterhalten die Medienhäuser am Ende der Welt, mit dessen Nachrichten man hier in Sachen Aufmerksamkeitsökonomie kaum punkten kann. Wie priorisieren? Wer soll kuratieren? Wie könnte man es denn „besser“ machen? Und dann wäre da auch noch die Notwendigkeit, Information subjektiv zu bewerten und danach zu filtern, um nicht an ihrer Inflation zu ersticken. Dafür ist ein kleines Nervengebiet im Hirnstamm, der sogenannte Nucleus raphe dorsalis zuständig. Und was dem Einzelnen als wichtig erscheint, wird man ihm selbst überlassen müssen. Der „Sack Reis in China“ gehört vermutlich nicht dazu.

Und „Nachdenkseiten“ ist wirklich ein schlimmer Seitentitel.

Bruno SchulzComment