„wenn man kuschelt, repariert man sich gegenseitig“

… nettes Meme, hübsche Zeile, oft gelesen, seit heute kenne ich die Quelle dieser Worte von Ewigkeitswert, die ich zum geteilten Video medienverseucht unmittelbar assoziierte. Damit hatte eine dreijährige Britin ihren aufgelösten Vater hinwegtrösten wollen über den Verlust seiner Großmutter und ihrer eigenen Urgroßmutter. Das hat Größe. Empathie Höchstdosis. Papa ließ es aufgewühlt per Twitter raus, ich kann das als Momentaufnahme sehr gut verstehen, der Rest ist Geschichte. Er sorgte damit für eine Inflation an sozialmedialen Bedeutungsformeln in gruseliger Typographie, dem omnipräsenten Poesiealbum des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Und für kräftigen Umsatz in den Kassen der Geschenkartikelbranche - ein Riesenhit auf den Konsumgütermessen - die sich, gierig für den vermeintlich kurzen Hype, wie so oft nicht einmal mit der Urheberschaftsbezeichnung aufhalten und bedanken mochte, um ihren emotional angeschossenen Kunden in die scheunentoroffenen Taschen zu greifen und sie nach dem nachvollziehbar spontanen Milcheinfluss kräftig abzumelken.

Wenn man aber den tatsächlichen Ursprung der breitgestreuten Botschaft kennt, werden die Worte wieder rein, klar und schön: „@wortuose“.

Bruno SchulzComment