Meer Bank.

Derzeit komme ich täglich mehrfach an diesem besonderen Ort vorbei. Wo sich die enge Gasse mit ihren bescheidenen, dem ewigen Wind, dem Salz und dem Wasser trotzenden Fischerhäuschen meiner Nachbarschaft plötzlich öffnet in eine grenzenlos anmutende Weite. Und ich erfreue mich dabei der Kontraste. Von Bank und Ausblick. Grünblau und Rot. Sturm und Stille. Chaos und Beständigkeit. Von natürlicher Wildheit und von Menschenhand geschaffener Ruhe. Inzwischen habe ich mehrere Bilder davon gemacht. „Instant“ per Telefon, bewusster mit der Kamera und auch mir selbst. Und irgendwann löst sie sich auf, die Idylle des Motivs. Die Demut vor dem großen Ganzen.

Die Bank steht vermeintlich falsch herum. Statt in die Ferne, blickt man zurück in die Straße, durch die man gekommen ist. Dieser besondere Punkt ist wie eine Analogie auf das Jetzt und der Wechsel von dem, was einmal war und allem, was kommen könnte.

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben kann man es nur vorwärts." Das ist ein Zitat von Sören Kierkegaard. Und noch nie habe ich mich dieser Idee näher gefühlt als an diesem Ort und in diesem Augenblick und ich nehme Platz.

Bruno SchulzComment