26. März 2017 - Wilma ist da!

Liebe Wilma,

vor sechs Jahren bist du in unser Leben eingezogen und es ist ganz wunderbar, was du für ein fabelhafter Haus- und Familiengenosse bist. „Ein Basset?“, fragten viele verwundert, als ich die Nachricht von deiner Adoption seinerzeit veröffentlichte. „Ja, ganz unbedingt!“, schreibe ich heute und erstrecht nach 72 gemeinsamen Monaten, unzähligen gemeinsamen Runden durch den Kreuznacher Central Park, die Roseninsel und das Salinental, viele tolle Urlaube. Du hast inzwischen schon mehr als zehn Wochen im Norden Dänemarks verbracht, Vensyssel zwischen Aalborg und Skagen: Løkken, Grønhøj, Lønstrup. Die weiten Fahrten machen dir nichts, wie selbstverständlich reist du immer einfach mit.

Du bist ein selbstverständliches Teammitglied im LOFT unserer Agentur schulzundtebbe und dabei auch vielen Kunden fest ans Herz gewachsen. Klar, dass du immer mit auf‘s Bild sollst, wenn wir da unsere legendären Lichtbilddokumente machen mit unseren Besuchern auf dem großartigen Sofa von Schnieder sitzt Möbel für gute Gäste.

Du hast dich als Gastronomiebegleitung längst bewährt. Unglaublich zuverlässig bis auf einen einzigen Soloausflug, dessen Schrecken dir in den Knochen steckte und uns nicht minder. Ob du 'hörst', werde ich immer wieder gefragt. Sagen wir mal so: manchmal und meistens, wenn es darauf ankommt. Mir reicht das so. Ich mag deine Geselligkeit, deine Freude, Teil einer Familie, deines Rudels zu sein mit dem du gerne unterwegs bist oder abhängst, deinen verdammt sicheren Instinkt in der Wahl deiner Menschenfreunde, jenseits aller Leckerlis, deine Coolness, aber auch deine gelegentliche Fähigkeit zur Autarkie. Und dass du so verfressen bist wie ich selbst: neunzig Prozent unserer Zeit scheinen wir uns gegenseitig nachzulaufen, um zu schauen, was der andere gerade frisst.

William Shakespeare ließ seinen Theseus in der ersten Szene des vierten Akts vom „Sommernachtstraum“ von seinen Hunden schwärmen: “… so flewed, so sanded, and their heads are hung; With ears that sweep away the morning dew; Crook-kneed, and dew-lapped like Thessalian bulls, Slow in pursuit, but matched in mouth like bells, Each under each. A cry more tunable; Was never hollaed to, nor cheered with horn …”

Das ist mehr als vierhundert Jahre alter, blumiger, englischer Theatersprech, der sich in meinen bescheidenen Möglichkeiten etwa so übersetzen ließe: “… weitmäulig, scheckig, und ihre Köpfe behangen mit Ohren, die den Tau vom Grase streifen; Krummbeinig, wammig, wie Thessaliens Stiere; Nicht schnell zur Jagd, doch ihrer Kehlen Ton folgt auf einander wie ein Glockenspiel. Harmonischer scholl niemals ein Gebell zum Hussa und zum frohen Hörnerschall …”

Jeder Bassetbesitzer weiß natürlich umgehend, dass speziell sein eigener Hund gemeint sein muss, denn man würde den kaum anders beschreiben wollen, wenn man denn ein Theaterstück für das ausgehende sechzehnten Jahrhundert verfassen müsste. Was nicht allzu häufig vorkommt. Gott sei Dank.

Wilma, du bist wunderbar und hoffentlich noch viele Jahre mit uns.