die Bahn.

Meine gute Freundin Pat Appleton verzweifelt an ihrer Hassliebe zur Deutschen Bummelbahn. ich selbst habe diese ja nach einigen aufrichtigen und immer wiederkehrenden Versuchen endgültig ad acta gelegt. Es ist ausnahmslos alles schiefgegangen, was nur schiefgehen konnte und es kam schlimmer. Ok, es wurde mir zum Glück noch keiner dieser neumodischen Axt-, Macheten- oder schlicht Messer-bewährten Mobilitätsanimateure zur traumatisierenden Erfahrung, aber das ist auch schon alles. Das Personal war übrigens auch nicht immer sehr viel feinsinniger und -fühliger.

Da ich reise, weil ich gerne Ziele erreiche oder es schätze, komfortabel und ohne emotionale Ausnahmezustände unterwegs zu sein und mich keinem Hardcore-Autosuggestionstraining unterziehen mag, fahre ich einfach nicht mehr mit dem Zug. Ich fliege auch nicht mehr. Schon gar nicht inland. Ich fahre mit meinem eigenen Bus, „Intercity Luxusklasse“ sozusagen, mit eigener Bordküche und eigenem Bett. Nachts und/oder an Sonn- und Feiertagen und checke demnach in Hotels oder per AirB'n'B regelmäßig sehr spät ein, um vor Terminen noch ein paar Stunden Ruhe und eine heisse Dusche zu genießen. Mir sind die irrigen Argumentationsketten, Scheindebatten und hysterischen, selbsttrügerischen Plädoyers vollkommen schnuppe. Wer die Bahn als sinnvolles Fortbewegungsangebot verteidigt, deklarierte auch OJ Simpson seinerzeit als handschuhallergischen Feministen.

Ich nehme mir für Termine heute oft einen Puffertag dazu und lerne den Ort und die Menschen kennen. Oft sind langjährige Facebookkontakte darunter, endlich mal „live und in Farbe“. Dabei habe ich nicht gerade selten sehr positive Erfahrungen gemacht. Eigentlich sollte ich viel mehr darüber schreiben.