... ausgeXINGt!

... ausgeXINGt!

Seit dem 23. April 2004 habe ich bei Euch mitgemacht. Damals seid Ihr noch als OpenBC aufgeschagen. Eine übersichtliche Veranstaltung, Aufbruchstimmung, nette Leute, gemeinsame Ideen. 19 Jahre ist das her. Selbst im analogen Leben schon eine Generation, ist es im Digitalen eine Ewigkeit.

Heute habt Ihr mich für immer verloren.

Ich war einige Jahre sogar Premium-Mitglied. In letzter Zeit wurden es mir zuviele Berater, die Berater darin beraten wollen, wie sie Beratungsleistung an Berater verkaufen sollen, dass diese künftig besser beraten. Das scheint ein Geschäftsmodell zu sein, Auch LinkedIn lebt davon. Mir reicht es nicht und darum habe ich mich zurückgenommen.

Leider hatte ich den Zeitpunkt versäumt zu kündigen. Jaja, ich weiß, Ihr lebt von der Schusseligkeit der Menschen. Da sitzt einer und lacht gehässig wie Gollum, dass schon wieder ein Idiot nicht rechtzeitig den Stecker gezogen hat. Und der Idiot war diesmal ich.

Ich habe schon nicht mehr daran gedacht, bis heute eine Email Eures Inkassos bei mir eingeschlagen ist, die zum einen dokumentiert, dass ich versäumt habe, die Rechnung zu begleichen, Asche auf mein Haupt, mir aber auch vor Augen führt, wie man sich mit bescheidenem Aufwand schamlos aus dem Versäumnis bedient.

In der Email werde ich darauf hingewiesen, dass man mir mehrfacht versucht habe, Mahnungen zuzustellen an eine Adresse, die es seit 7 Jahre nicht mehr gibt. Ich schaue also schnell in meinen Account und finde dort meine aktuelle Geschäftsadresse. Das kann es nicht sein. Hm.

Immerhin hat XING einen telefonisch erreichbaren Support, der mich dann allerdings ein paarmal durchstellen muss, bis mir ein verdammt arroganter Auskunftsoffizier der Rechnungsabteilung süffisant durchscheinen lässt, was für ein verblödeter alter Sack ich wohl sein muss, der zwar seine Geschäftsadresse aktualisiert habe, aber eben nicht die Rechnungsadresse, die sich ein paar clicks weiter noch zusätzlich verbirgt, warum mich die hauseigene Inkassobutze maximalinvestigativ keinesfalls hätte finden können.

Ganz im Gegensatz übrigens zu den Abermillionen superaktiver Mitglieder, die mich auf meinem Profil ja ganz leicht finden sollten, weil der ganze Laden sonst für die Teilnehmenden gar keinen Sinn machen kann.

Natürlich ist das alles ganz wasserdicht. Keine Frage. Und ich habe es inzwischen ausgeglichen. Mal sehen, ob Ihr auch meinen zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigten Account noch bis Herbst 2024 wieder freischalten werdet.

Am wirklich ekelhaftesten an der ganzen Nummer war aber sicher meine "customer experience", mich von Eurem Bouncer anmaulen und ankeifen lassen zu müssen, der dann auch noch den Hörer auf die Gabel wirft. Vielleicht bin ich ja ein Arschloch. Kann sein. Aber ich gehöre nicht zu den Arschlöchern, die dafür bezahlen, sich als Arschloch behandeln zu lassen. Diesen Fetisch bedient ihr besser in anderem Milieu.

So, das war's.

Bruno SchulzComment