Beware of the Sniper.

Es ist ja eine Sache, ob 'Che Wapptschischi' oder 'Fritte Rossobianco' unter ihren einfallsarmen Pseudonymen Lichtbilddokumente der Schlachtfelder ihrer multikulinarischen Abenteuer in der Apokalypse der Facebookgruppen wie @schmackhaft präsentieren, oder 'Muschi69' auf ihrem einschlägigen Profil Motive von Fellnasen im allgemeinen und Katzenkindern im besonderen mit blinkenden GIFs und segensreichen Formeln anreichert, um ihresgleichen zu berauschen oder über alle Regenbogenbrücken hinwegzutrösten. Alles harmlos, alles ok. Von mir aus. „Jesus ging nicht übern See, nein er: Schwamm drüber!“

So gar nicht ok hingegen sind die daueraggressiven Heckenschützen, Querdullies, Klimawandelleugner, rechten Trolle, Wertegemeine, Antisemiten, mit oder ohne Migrationshintergrund, Incels, Reptilienfetischisten, Flacherdler und anderweitig Ewigzukurzgekommene, die gerne immer wieder als „Lars Wegas“ oder „Karla Schnikov“ und ähnlich unfassbar kreativ benamt, mit ihren flachsinnigen Hassreflexen, abersinnigen Realitätkrümmungen und Wahrheitsdehnungen, sich unerklärlicherweise allenthalben ständig aufgerufen fühlen, alle Kommentarspalten zu kontaminieren und jede sinnstiftende Debatte mit ihrem als 'Meinung' vorgestellten, toxischen Gedankenbrei zu verunmöglichen.

Der gutgemeinte Rat, sie doch einfach zu blockieren und rauszuschmeissen ist mäßig sachdienlich, es sind inzwischen einfach zu viele. Sie vermehren sich exponentiell, wie die Karnickel ohne Bejagung. Zudem sind nicht wenige ihrer hirnfräsenden Defäkationen auch justiziabel, insbesondere die Eskalationen 'ad personam', wenn sich die nur vermeintlich nicht zu dechiffrierenden Maulhelden zusammenrotten.

Natürlich hinterlassen diese neunmalklugen selbstvermeintlichen 'Facebookninjas' digitale Spuren wie jeder andere, was sie in der Regel mit mehr oder weniger verhaltenem Aufwand eben doch aufspüren lässt. Aber will man die denn wirklich recherchieren? Wer greift schon freiwillig in solche Kloaken.

Was spricht eigentlich dagegen, eine Verifizierung der Identität zur Voraussetzung der Teilnahme in den Sozialen Medien zu machen? Wer ständig so ungehindert wie ungefragt plärrend auf sein Recht auf „freie Meinungsäußerung“ beharrt, sollte dann doch auch hinter dieser stehen können?

Wenn solche Freaks dann lieber „Fix und Foxi“ genannt werden möchten als „Brigitte und Frank Mustermann“, soll das eben so sein, solange man bei Bedarf zugreifen kann.

Was meint ihr?

Bruno SchulzComment