„Know your Place!“

„Know your Place!“

Der Content in der Süddeutschen ist natürlich nicht mehr taufrisch, umreisst aber in etwa den moralischen Kompass internationaler Sportartikelkonzerne, wie etwa Nike oder Adidas, deren Konkurrenz untereinander bekanntermaßen erst kürzlich auf dem niedersten emotionalen Terrain des Patriotismus in klebriger Heimatliebe ausgefochten werden sollte, obwohl doch beide in den gleichen Sweatshops der Abgehängten fern unserer „Zivilisation“ in Lohnknechtschaft produzieren lassen. Jaja, ich ahne schon … „so haben die Frauen dort ja wenigstens überhaupt einen Job“. Ich habe es mir vor Ort angesehen und kann über solcherlei „Expertisen“ nur den Kopf schütteln.

Wenn ich dann noch Geschichten wie die abgedruckte, selbst im Umgang mit einem Paradepferd, wie der Rekord-Rekordhalterin Allyson Felix lese, sehe ich mich in meinem Verhältnis zu solchen, knochenfressenden Konsummaschinen nur bestätigt, für die niemand der auch nur einigermaßen bei Trost ist, das naive Patschehändchen ins Feuer legen sollte. Loyalität gegenüber den Illoyalen? Geht‘s noch?

„Felix“ ist lateinisch und bedeutet „glücklich“, „erfolgreich“ und „fruchtbar“. Alle drei passen zu einer starken Frau, die sich aus diesem Kontext befreien konnte, was nur den Wenigsten vergönnt sein kann, um in ihrer Erfolgsbiographie und unter eigener Fahne noch einmal kräftig nachzulegen.

Ihre persönliche Initiative hat meinen Respekt. Und nicht die künstlich überhitzte Abstraktion teutonischer Wurzeln von anno Zwieback, die der Verbandsmafia die „Tangente“ begrenzen sollte. Nö. Wenn schon schmerzfreier Wettbewerb, dann doch bitte konsequent. Und möglichst teuer.

Bruno SchulzComment