Einschlägig.
Einschlägig.
Man darf sich schon im klaren sein, wessen Parolen man da mitbrüllt und welche Agenda man da ungeprüft nachplappert:
In meinem erweiterten FB-Bekanntenkreis gibt es nicht eben wenige Leute, die ich eigentlich bislang für Demokraten gehalten habe. Dass die gegen den Krieg sind, ist mir grundsätzlich verständlich und sympathisch. Dass sie offenbar nur gegen diesen einen Krieg sind und sich darum exklusiv verwerten, macht mich skeptisch.
Ist das schon ein Whataboutism? Nein, das ist nur unbequem. Dass sie Leuten wie der zutiefst judenfeindlichen Yasemin Acar auf den Leim gehen wollen, die keine politische Veranstaltung auslässt zu hijacken für ihr hysterisch aggressives Gebrüll und ihre offenkundigen Lügen, lässt mich an allen „ehrwürdigen Prinzipien“ zweifeln und verzweifeln.
Das Schicksal eines Oday Nasser Al-Rabay hingegen ignorieren sie geflissentlich. Der wagte in Gaza den Aufstand gegen die Hamas und seine Überreste wurden, nachdem man ihn mit 22 Jahren zu Tode gefoltert hatte, von seinen Schindern erst kürzlich vor dem Haus seiner Familie abgelegt. In Deutschland ist siwas kaum einer Erwähnung wert. Hatte der keine Kulleraugen?
Die selbsternannten Demokratiefreunde in unserer Mitte üben den Schulterschluss mit genau diesen Schindern, wenn sie stumpf die Zahlen der Gesundheitsbehörden von Gaza mantraartig nachbeten, denn wer ist wohl diese Gesundheitsbehörde? Oder nehmen wir die UNRWA, das Hilfswerk der Vereinten Nationen exklusiv für die Palästinenser unter anderem in Gaza, in dem vor Ort nahezu ausnahmslos Hamasleute arbeiten und alimentiert werden. Auch aus Deutschlands Steuertöpfen, dem größten Einzelgeber vor Ort, der die Nomenklatura des Terrors schamfrei mästet, wider alles bessere Wissen und jede Staatsraison, die schon ökonomisch gar kein Interesse an einer dauerhaften Beendigung der Auseinandersetzung hat.
„Kindermörder“ brüllen Sie. „Brunnenvergifter“. Das sind die klassischen Ressentiments aus dem Mittelalter, deren sich zuletzt nicht nur die Nazis bedienten. „Genozid“, „KZ Gaza“ ... größer geht es gerade nicht: da wird kräftig abgearbeitet und projiziert. Der gute Deutsche hat diesen Juden den Holocaust nie verziehen.
Sie „beschließen“ von ihrer ausgesessenen Couch aus eine Zweistaatenlösung. Dabei blenden sie die Charta der Hamas aus, die genau das ausdrücklich nicht vorsieht. Da wird dümmlich das „Free „Palestine - from the river to the sea“ mitgeschunkelt, das eine Auslöschung des Staates Israel bedeutet. Und großmütig ausgeblendet dass jeder einschlägige Vorschlag aus Israel von der Hamas. der PLO, der Fatah und allen anderen Terrorclubs abgelehnt wurde, sowie dass Gaza seit 2005 ohnehin „judenfrei“ war, was der Entwicklung dieser vermüllten, zivilen Kulisse einer Terrorbasis offensichtlich kaum dienlich war. Ganz im Gegenteil.
Die verständliche Kritik an Netanjahu und dessen korrupter Bande entpuppt sich nicht gerade selten über den scheinheiligen Weg einer pauschalen Israelkritik und -diffamierung als ernüchterndes Bashing der Juden per se, ob Israeli oder nicht. Was soll das also bitte anderes sein als Antisemitismus? Hirngespinnste? Dann schaut einfach mal genauer hin.Yahya Sinwar war eben kein Robin Hood. Der meinte tatsächlich, sein eigenes Volk leiden lasssn zu wollen, um die internationale Staatengemeinschaft zu erpressen und sich nicht zuletzt persönlich daran zu bereichern. Verbrecher wie Sinwar sind oder waren Millionäre und Milliardäre auf den Knochen der eigenen Leute.
Das kann alles gar nicht sein? Schon der eigene Opa muss als Beleg herhalten und als Opfer der Progrome, auch wenn der als Angehöriger der Schutzstaffel nur „besoffen vom Wachturm gefallen ist“.
„Gemetzel“ ist die Vokabel der selbstdeklarierten Friedensforderer, denen der 7. Oktober 2023 als „Militäroperation“ ganz oder fast spurlos am Allerwertesten vorbei humpelte. Die sich kein bisschen für das Schicksal der israelischen und auch deutschen Geiseln interessieren und dass die jüdischen Opfer wenig nächstenlieb mit Süssigkeiten gefeiert wurden von der Zivilbevölkerung. Im Grunde interessieren sie sich nicht einmal für diese Zivilbevölkerung, die als Faustpfand genau der Verbrecher massiv unter der Auseinandersetzung leidet, deren Ammen hier, bebend vor rechtschaffener Selbstergriffenheit unreflektiert nachgesungen werden, um fleissig weiter den unappetitlichen Konflikt und Business Case zu bedienen, an dem bis tief in die NGOs und Hilfsorganisationen international kräftig mitverdient wird.
Die Hamas zwingt ihre notleidende Bevölkerung unter massiver Gewalt, Hilfslieferungen zu boykottieren, solange sie diese nicht zur Finanzierung des eigenen Terrors und deren schwerreichen Paten in den Emiraten kontrollieren und verwerten und z.B. auf Schwarzmärkten „auswerten“ kann. Sie beschießt sogar die Übergänge für Hilfslieferungen mit ihren Raketen. Das alles interessiert hier keine Sau. Man brüllt lieber „Kindermörder“. Das fühlt sich wohl irgendwie tradierter an. Da haben die antisemitischen Ideologen über Jahrhunderte ganze Arbeit geleistet.
Es gibt also gar keine Kriegsverbrechen in Gaza? Das habe ich nicht behauptet. Die will ich auch gar nicht bezweifeln. Bezweifeln möchte ich allerdings die Objektivität und die hehren Absichten mancher, auch persönlicher Kontakte hier in den sozialen Medien.
Schon vergessen oder eher nie gelesen wurde wohl ein Kommentar der Journalistin Silke Mertins aus dem letzten Jahr in der TAZ, die als Medium nicht eben in Verdacht steht, PR-Organ für Netanjahus Interessen zu sein: „Die Hamas wird belohnt.“ (https://taz.de/Gleichsetzung-von-Netanjahu-und.../!6010001/)
Also? Macht einen Schritt zurück von der Landkarte und denkt nochmal nach. Ich werde das auch versuchen. Wieder und wieder.