„Wie entsorgen Opa?“
Was ich in den emotionalen Debatten in den Threads und in den nämlichen, sie auslösenden Beiträgen regelmäßig vermisse, ist die Bezeichnung reeller Alternativen. Das Leben und die Betreuung in würdigen Residenzen ist oft unbezahlbar und nicht jeder kann sich vorstellen, aus einem großzügig geschnittenen Objekt in eine sündteure Einzimmermuffbude mit überlastetem Personal zu wechseln, künftig vor sich hinzudämmern und auf die beiden jährlichen Visiten der Verwandtschaft zwecks Berücksichtigung im Testament zu warten, dabei alles Ersparte „aufzufressen“ und einen Großteil seines Lebens, die meisten Erinnerungen und das soziale Umfeld zurückzulassen. Falls der Redaktion bewusst ist, dass nicht alle alten Menschen mit der Rente automatisch in eine Pflegestufe wechseln und es demnach lediglich um eine Verkleinerung der Wohnverhältnisse gehen sollte, hat sie sicher auch darüber nachgedacht, wo dieser fair bezahlbare Wohnraum wohl plötzlich herkommen soll und wo er angeboten werden könnte bei der aktuellen Misere. Ohne diese und viele weitere pragmatische Details, bleiben solche stereotypen Beiträge leider nur einschlägige Stimmungsmache in Sachen Generationenkonflikt für das bisschen Aufmerksamkeit.